Die Arbeit in deutschen Unternehmen wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten mit der Digitalisierung und der sich verändernden Demographie stark verändern. Das bringt Herausforderungen grundsätzlicher Natur mit sich.

Quelle: KfW Gründungsmonitor 2019

Die Besetzung offener Stellen wird durch den Fachkräftemangel für Unternehmen schwieriger. Dieser Effekt wird in Zukunft durch die demographische Entwicklung weiter zunehmen, sodass menschliche Arbeitskraft kostbarer wird und die Digitalisierung von Prozessen letztendlich überlebenswichtig für Unternehmen ist. Es wird ein Rückgang der Anzahl der Erwerbstätigen von aktuell 44,1 Millionen auf 32,7 Millionen im Jahr 2050 prognostiziert.[1] Durch den Renteneintritt der Babyboomer wird die Anzahl verfügbarer Fachkräfte stark schrumpfen. Bei IT-Fachkräften gibt es bereits einen Mangelt. So stieg die Zahl offener Stellen in der IT von 2017 auf 2018 auf 82 Tausend an (+49%).[2]

Es fehlt aber nicht nur an Arbeitskräften, auch Unternehmensgründungen nehmen ab. Die Zahl gegründeter Unternehmen ist seit Jahrzehnten rückläufig. Von 1, 461 Millionen Gründungen im Jahr 2002 ist die Zahl der Gründungen im Jahr 2017 auf 557 Tausend gesunken.[3] Oft fehlt den Arbeitnehmern wegen der starken Belastung am Arbeitsplatz die Zeit zum Gründen. Der Mangel an neuen Unternehmen und an Arbeitskräften ist problematisch für die Innovationskraft und Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.

Deutschland gehen die Fachkräfte und die Gründer aus.

Dies ist gleichzeitig eine Chance, um die Digitalisierung voranzutreiben. Die Herausforderungen der nächsten Jahre sind die Arbeit die aktuell da, ist zu bewältigen, mit den Fachkräften, die es am Markt gibt und sich gleichzeitig als Unternehmen weiterzuentwickeln.

Hierbei gibt es zwei zentrale Anforderungen: Das Gewinnen und Halten von guten Fachkräften und das Erreichen von Produktivitätssteigerung durch die Automatisierung von Prozessen. Diese beiden Punkte sind nur auf den ersten Blick verschiedene. Geschäftsprozesse die klug digitalisiert werden, entlasten die Mitarbeiter. Die Aufgaben, die am einfachsten auf IT-Lösungen abgewälzt werden können, sind diese auf welche die Mitarbeiter am wenigsten Lust haben, z.B. die immer wiederkehrenden administrativen Tätigkeiten. Durch den Einsatz von Schnittstellen zwischen Systemen oder Robotic Process Automation (RPA), lassen sich hier bereits Erfolge mit vorhanden Lösungen erzielen.

Ihre aktuellen und zukünftigen Mitarbeiter werden es Ihnen danken, wenn diese sich wieder auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können. In einer Zeit, in der sich die guten Mitarbeiter ihre Arbeitsstelle aussuchen können, sind moderne Prozesse ein Argument für Sie.

Ein weiteres Beispiel hierfür liefert uns auch der Gründungsprozess an sich. Im „ease of doing business“ Ranking der Weltbank landet Deutschland, wenn es darum geht ein Unternehmen zu gründen, weltweit auf Platz 114.[4] Dabei lässt sich im Gründungsprozess auch heute schon viel digitalisieren. Die Webseite kann man sich bereits nach dem Baukastenprinzip zusammenbauen, warum nicht gleich das gesamte Unternehmen? Die zahlreichen Dokumentationspflichten lassen sich durch den Einsatz von Datenschutzmanagementsystemen mit reduziertem Aufwand abbilden, wie auch die moderne Buchhaltung möglichst auf Papier verzichten sollte.

Digitalisierung ist Nutzerzentrierung

Wichtig ist aber immer, den Mitarbeiter bei der Digitalisierung mitzudenken. Laut aktuellem Bericht der EU Kommission (DESI-Report) fehlt es 35% der Erwerbstätigen an den digitalen Fähigkeiten, um kompetent mit Softwarelösungen arbeiten zu können.

Sascha Lobo hat einmal den sehr klugen Satz „Digitalisierung ist Nutzerzentrierung“ gesagt und damit auch gleichzeitig die Lösung mitgeliefert, wie sich das o.g. Problem bewältigen lässt. Der Prozess/ die IT-Lösung muss auf den Mitarbeiter zugeschnitten werden. Gute Lösungen können dies, schlechte Lösungen überfordern die Mitarbeiter und verschwenden deren Zeit mit schlechter Usability.

Die Digitalisierung planen

Viele Unternehmen besitzen einen noch geringen Grad der Digitalisierung und Deutschland liegt im europaweiten Vergleich im Mittelfeld und bei der Digitalisierung des Staates (eGovernment) oftmals sogar im letzten Drittel.

Quelle: The Digital Economy and Society Index (DESI) 2019

Eine kluge Digitalisierungsstrategie jedoch lässt sich planen und auch Mitarbeiter ziehen mit, wenn diese richtig eingebunden und als interne „Kunden“ betrachtet werden. Der Vorteil am nutzerzentrierten Ansatz ist, dass man sich auch gar nicht im stillen Kämmerlein den Kopf zerbrechen muss, wo denn die Potenziale liegen, sondern einfach die Mitarbeiter fragen kann. Diese wissen genau wo es schmerzt.

Auch die Kunden, die Ihre Produkte kaufen, werden es Ihnen danken, während sich Deutschland bei der Digitalisierung noch etwas schneller bewegen könnte, sind die Bürger schon weiter und liegen bei der Nutzung digitaler Services europaweit vorne (DESI Report 2019).

Der Markt ist da, die Lösungen sind da und die Mitarbeiter und Kunden kennen die Anforderungen die Sie einfach in ein Projekt gießen können und sollten Sie Unterstützung benötigen, helfen wir gerne.


[1] Demographie und Erwerbstätigkeit, Bundesgesundheitsbl. 2013 · 56:399–405. Migration wird berücksichtigt.
[2] Pressemitteilung Bitkom, 13.12.2018 „IT Fachkräftemangel spitzt sich zu“
[3] KfW Gründungsmonitor 2018, S. 3
[4] Ease of Doing Business Index 2018, Weltbank